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Maßnahmen der Wiedervernässung

Von der Planung bis zur Instandhaltung ist es ein anspruchsvoller und langwieriger Prozess.
Unsere Expert*innen arbeiten eng mit Partner*innen und Baufirmen zusammen, um die Projekte zu verwirklichen.

Die Ausgangslage

Um Moorböden landwirtschaftlich nutzbar zu machen, wurden sie oft schon seit Jahrzehnten mit Drainagen, Gräben und Schöpfwerken entwässert. In der Folge sacken die Böden ab – an manchen Stellen in Schleswig-Holstein bereits über drei Meter. Metallstangen, die mal ebenerdig im Boden steckten, ragen nun mannshoch heraus. Um die Flächen weiter nutzen zu können, müssen die Gräben ständig vertieft und die Schöpfleistung erhöht werden, was erhebliche Kosten verursacht. Senkt man den Wasserstand immer weiter ab, sackt der Boden erneut – ein Teufelskreis.

Der Projektstandort

Um den natürlichen Wasserhaushalt im Moor wiederherzustellen, wird dieses künstliche Entwässerungssystem zurückgebaut. Zunächst prüft unser Moorteam, wie stark die Flächen entwässert sind und in welche Richtung das Wasser abfließt. Auch Nachbarflächen werden mit einbezogen, damit sich die Wiedervernässung dort nicht nachteilig auswirkt. Auch wird geprüft, ob geschützte Arten vorkommen, damit Maßnahmen zu ihrem Schutz oder eine Umsiedelung erfolgen kann.

Quelle des Satellitenbilds:
https://geodaten.schleswig-holstein.de/gaialight-sh/_apps/dladownload/dl-dop20.html


Vorherbild des Königsmoores von 2009

Die Planung

Sobald feststeht, wo Gräben und Drainagen rückgebaut oder angestaut werden können, entfernen wir – falls erforderlich – zunächst die Bäume. Das schafft Platz für die Baumaßnahmen und entspricht dem ursprünglichen Zustand vieler Hochmoore, die von Natur aus baumfrei sind. Bäume wachsen dort nur, weil es künstlich trockener ist.

Die Maßnahmen

Anschließend errichten wir Wälle und es entstehen sogenannte Polder – das sind torfbasierte „Badewannen“, in denen sich Regenwasser sammelt und anstaut. Für diese Baumaßnahmen kommen Spezialbagger zum Einsatz, deren breite Ketten das Gewicht großflächig verteilen und den empfindlichen Boden schonen. In den Dämmen werden zudem Überläufe integriert, welche den Wasserstand kontrollieren, sodass der er in allen Poldern auf dem angestrebten Niveau bleibt. Zur Überwachung der Wasserstände werden Logger installiert, die den Wasserstand kontinuierlich messen und senden.

Das Monitoring

Sobald alle Maßnahmen abgeschlossen sind, erfolgen regelmäßige Kontrollen. Darüber hinaus wird alle fünf Jahre ein Monitoringbericht verfasst, der den Fortschritt dokumentiert und sicherstellt, dass sich die Projekte wie geplant entwickeln.

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